Null-Emissions-Verwaltungsgebäude, die Sanierung kostet die Gemeinde keinen Cent!

Wie können wir Fridays for Future TOP Themen im Kommunalwahlkampf umsetzen? Wenn wir Nettonull 2035 erreichen wollen, ein klimaneutrales Land, dann haben wir für unsere Stadt nur noch 3 Wahlperioden bis 2035. Wir können also fordern, dass in jeder der 3 Wahlperioden 33% der Verwaltungsgebäude auf Null-Emissions-Standard saniert werden sollen. Wie geht das und was kostet es? Es ist erstaunlich einfach, kostet die Kommune keinen Cent und ist sogar günstiger!

Hier beispielhaft formuliert für die Sanierung des VHS Gebäudes in Mülheim an der Ruhr:

(…) Die Verwaltung wird beauftragt im Vorfeld einer Beschlussfassung zur Gebäudesanierung – unter Beteiligung der Öffentlichkeit – mindestens ein Sanierungskonzept für ein komplett CO2freies, Null-Emissions-Gebäude zu erstellen. Hierbei sollen neben dem geplanten Standard-Investitionsbedarf für die Sanierung auch der zusätzliche Null-Emissions-Gebäude-Investitionsbedarf berechnet werden und den jährlichen Energieeinsparungen gegenübergestellt werden, inklusive der eingesparten Kosten für eine dann nicht mehr notwendige Heizungsanlage.

Begründung:

Bei der Ermittlung der Sanierungskosten soll geprüft werden, ob die Mehrkosten zum Erreichen eines Null-Emissions-Gebäude-Standards nicht sowieso schon die langfristig günstigste Variante darstellt. Insbesondere, da Energieeinsparmassnahmen von öffentlichen Gebäuden zu 100% KfW finanziert werden, das kostet die Stadt also keinen Cent!

Konkret sollte geprüft werden, ob diese Mehrkosten über 20-30 Jahre refinanziert werden können, also durch Energieeinsparungen, den Wegfall der Kosten für eine neue Heizungsanlage (die nicht mehr benötigt wird) unter Berücksichtigung der sehr günstigen KfW-Zinsen (0,01%). Und danach hätten wir ein günstiges Gebäude für 100 Jahre ohne Heizkosten!

Zusätzlich bewirkt ein Null-Emissions-Verwaltungsgebäude ein günstiges Image für Mülheim, als Vorreiterin auf dem Weg zu Nettonull 2035 (Fridays for Future TOP Thema).

Dr. Ingo Stuckmann, KV Mülheim, für eine neue Energiepolitik

DETAILS:
Kommunale KfW Programme, ich habe nochmal bei der KfW angerufen. Für kommunale Träger gibt es 2 Programme, Nr. 218 Energetische Sanierung von Verwaltungsgebäuden, und 217 Neubau von Verwaltungsgebäuden.

Die Zinsen liegen für Kredite mit einer Laufzeit von 10-30 Jahren bei sehr günstigen 0,01% (10 Jahre Festzins / 2-5 Jahre tilgungsfrei). Das heisst konkret, dass ich für 1 Millionen Euro Kredit jährlich nur 100,- Euro Zinsen zahle.

Bei Null-Emissions-Gebäuden gibt es zusätzlich einen Tilgungszuschuss.

Anm: Für kommunales Wohneigentum gibt es auch Programme, Nr. 219 und 220, die jedoch nicht direkt bei der KfW beantragt werden können, sondern über die Hausbanken. Dadurch entstehen zusätzliche Gebühren für die Hausbanken – eben for profit für alle Seiten.